Maler der Region

Adelbert von Deyen

Schon in seiner frühen Kindheit entdeckte er seine Leidenschaft für die Malerei, und die ersten Ölbilder entstanden im „Atelier“ auf dem Dachboden seines Geburtshauses in Süderbrarup.
Seine Großmutter, die selbst Violine spielte, weckte zu der Zeit auch sein Interesse an der Musik. Zunächst machte er eine Ausbildung als Positivretuscheur und arbeitete beim Springer-Verlag in Hamburg und bei den Lübecker Nachrichten. Während der Zeit begann er auch, sich der elektronischen Musik zu widmen. Die Firma sky-records nahm ihn unter Vertrag, und so erschien 1978 seine erste Schallplatte „Sternzeit“. Seit 1978 lebte Adelbert von Deyen in Gintoft als freischaffender Künstler und veröffentlichte 14 Lps und CDs weltweit.
Während seiner zahlreichen Urlaubsreisen nach Griechenland begann er wieder intensiv mit der Malerei. Er begab sich skizzierend und fotografierend in die Landschaft und hielt den Augenblick fest, um ihn dann in seinem Atelier in Gintoft neu entstehen zu lassen. 1991 hatte Adelbert von Deyen dann die erste Ausstellung in Süderbrarup. Oft und gerne stellte er auch im Bismarckturm auf dem Scheersberg aus. In dieser Zeit entstanden auch viele Freundschaften mit Urlaubern und Einheimischen, die bis heute andauern. Im Laufe seines Schaffens entstanden 571 Bilder. 1994 brachte er seinen ersten Kalender, noch Schwarz-Weiß, heraus. Seit 1997 erschien dann jedes Jahr ein Farbkalender „Angeln Landschaft an der Ostsee.“
Am 13. Februar 2018 verstarb der Maler, Musiker und Grafiker Adelbert von Deyen im Alter von 63 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.
www.adelbert-von-deyen.de


Künstlerehepaar Magerfleisch

Maler der Niederelbe und der LandschaftAngeln …
Johannes Magerfleisch, geb. am 28.Januar 1885 in Hamburg machte eine 4-jährige Lehre als Lithograph, dann folgten ein Besuch der Altonaer Handwerker- und Kunstgewerbeschule und Studien an der Grafischen Akademie Leipzig und an der Königlichen Akademie in München. Hier lernte er Johanna kennen, die er 1913 heiratete. Zurück in Altona unterhielten die beiden ein Atelier und Johannes betätigte sich als Werbegraphiker für div. renommierte Firmen. Nach dem Krieg nahm er seine künstlerische Tätigkeit wieder auf und machte sich einen Namen als „Maler der Niederelbe“.
In den 1920er ]ahren machte die Familie Magerfleisch regelmäßig Urlaub an der Geltinger Bucht, zuerst bei Frl. Breckenfeld in Steinbergholz, später dann auch bei den Geschwistern Schmidt in Steinberghaff und bei der Familie Melchertsen in Norgaardholz. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Gemälde mit Motiven aus der Landschaft Angeln. Als die Familie 1943 während der großen Luftangriffe auf Hamburg ausgebombt wurde, verlegte sie ihren Wohnsitz endgültig nach Norgaardholz in das Haus „Nordstern“ von Pastor Rühmann.
Hier entwickelte Johannes Magerfleisch einen schier unglaublichen Fleiß und malte für den Broterwerb zahlreiche Stillleben,vor allem aber Landschaftsrnotive aus der näheren Umgebung sowie Häuser und Höfe, die er mit dem Fahrrad von Norgaardholz aus erreichen konnte.
Am 29.August 1965 verstarb Magerfleisch im Alter von 83 Jahren.

Johanna Magerfleisch (geb. Sauerwald) wurde am 25. Februar 1883 in Leipzig geboren. Ihr Studiuın absolvierte sie an der Münchener Akademie als Schülerin von Lovis Corinth (1858~1925), wo sie auch ihren späteren Mann kennen gelernt hatte. Sie stellte ihr eigenes künstlerisches Wirken nach der Geburt ihrer drei Söhne weitgehend ein, um zur besten Förderin und Kritikerin ihres Mannes zu werden. Nach dem Tode ihres Mannes lebte Johanna Magerfleisch zunächst in Steinbergkirche, später in Glücksburg. Dort verstarb sie am 12. Dezember 1972 im Alter von 89 Jahren. Ihre Urne wurde neben der ihres Mannes auf dem Friedhof in Altona beigesetzt.

„Hans und Hanne Magerfleisch“, wie sie überall liebevoll genannt wurden, pflegten eine rege Nachbarschaft und viele Freundschaften in der näheren Umgebung. Uwe Weißenberg hat dies so zusammengefasst: „Man schätzte diesen bescheidenen und zurückhaltenden, vornehmen Mann und seine fröhliche, aufgeschlossene Frau. Seine liebenswürdige und freundliche Art brachte ihm viele Freunde. Man spricht heute noch gern über Johannes Magerfleisch, wie er mit seinem alten Fahrrad und der Staffelei, seine unentbehrliche Pfeife schmauchend, durch die Landschaft Angeln fuhr und sie in seinen Bildern einfıng. Mit seinen Werken in Aquarell, Öl, Tempera oder Kohle, seinen vielfältigen und einfühlsamen Landschaften, seinen warmherzigen Porträts und seinen erfrischenden Stillleben bestritt er den Unterhalt der Eaınilie und machte, mehr noch, viel Freude damit. Sie sind heute darüber hinaus zum Teil auch zu historischen Dokumenten einer sich gewandelten und entwickelten Landschaft geworden.“

Auszug aus der Chronik des Kirchspiels Steinberg Sonderband 14.